Energiewende: 280 Milliarden Franken für Gebäudesanierungen

 

Schweizer Fernsehen SF1, Tagesschau vom 22.04.2012


Die Sanierung aller alten Gebäude in der Schweiz kostet laut Beat Vonlanthen, Direktor Konferenz kantonaler Energiedirektoren, rund 280 Milliarden Franken. Bis 2050 dürfte dieser Betrag nicht zusammenkommen, sagt Vonlanthen. Der Bund plant bezüglich der Energiewende bis 2050.

Der Atomausstieg ist beschlossen. Nun kommen nach und nach die Kosten ans Tageslicht, den die Schweiz für den Ausstieg zahlen muss. Neben dem Bau von Gas- und Wasserkraftwerken sieht der Bund auch Sanierungen alter Gebäude vor. Die Konferenz der Energiedirektoren  berechnete, dass dies 280 Milliarden Franken kosten würde.

Zum Vergleich: Die Kosten für die Neat betragen gemäss dem Bericht 2011 des Bundes von 18,7 Milliarden Franken. Laut Vonlanthen ist der Betrag von 280 Milliarden Franken von Hausbesitzern und Bund aufzubringen. Er erwartet, dass der Bund das Geld in Form einer Steuer eintreiben wird. Allerdings rechnet Vonlanthen für die Finanzierung der Sanierungen mit einem grösseren Zeitrahmen als 40 Jahre.

Kritiker aus Wirtschaft und bürgerlichen Kreisen werfen dem Bund Salamitaktik vor. Schmerzhafte Eingriffe würden nicht offengelegt, die Höhe der Kosten nicht korrekt dargelegt. Konzepte zur Finanzierung und Steuerung der Energiewende fehlten.

Der Bundesrat liess verlauten, dass er den Atomausstieg nach wie vor für machbar halte. Berechnungen hätten ergeben, dass sich die volkswirtschaftlichen Auswirkungen in Grenzen hielten. Die Schweiz stehe jedoch vor grossen Herausforderungen.