Was die neuen LED-Lampen taugen

 

Schweizer Fernsehen SF1, Kassensturz vom 11.01.2011


Den LED-Lampen gehört die Zukunft: Sie halten fast ewig und sind noch energiesparender als Sparlampen. Das Angebot wächst rasant. «Kassensturz» hat getestet und sagt, welche Produkte im Handel ihr Geld wert sind und welche wirklich halten, was auf der Packung versprochen wird.


Tipps fürs richtige Licht

Hundert Jahre lang gab es die Glühbirne und sonst nichts. Doch diese wird verschwinden. Spar-, Halogen- und neu LED-Lampen: Das Angebot im Laden ist verwirrlich, die Angaben auf der Packung sind oft unverständlich. Der Experte Stefan Gasser bringt im «Kassensturz»-Studio Licht ins Dunkel.


Kassensturz hat LED-Lampen getestet, die an Stelle von Sparlampen oder Glühlampen eingesetzt werden können. Fazit: Manche LEDs geben nahezu so viel Licht ab wie eine 100-Watt-Glühlampe. Die Verlierer im Test sind nicht günstiger als die Gewinner, als Glüh- oder Sparlampenersatz aber nicht zu gebrauchen.


Seit dem 1. September 2010 gilt in der Schweiz ein Verkaufsverbot für Glühlampen von 75 Watt und mehr. Ab September diesen Jahres werden bereits Glühlampen ab 60 Watt verboten sein. Als Alternative bieten sich immer stärker LED-Lampen in Glühbirnenform an. Deren Angebot hat sich in den letzten Monaten massiv vergrössert. Ihr Vorteil: Massiv tieferer Stromverbrauch, Langlebigkeit und keine Nachteile, wie sie Sparlampen aufweisen (Quecksilbergehalt, Elektrosmog).


Vier LED-Lampen überzeugen

Kassensturz hat im Labor des Bundesamtes für Meteorologie 14 LED-Lampen testen lassen. Unter der Leitung von Physiker Peter Blattner wurden Lichtmenge, Lichtverteilung, Effizienz, Lichttemperatur und Farbwiedergabe erhoben. Diese LEDs können als Ersatz für Glühbirnen dienen. In der traditionellen Birnenform sitzen ein LED-Modul und das notwenige Steuergerät.

Fazit des Kassensturz-Tests: Es gibt heute diverse «gute» bis «sehr gute» LED-Lampen zu kaufen. Grosse Unterschiede zeigen sich bei der Effizienz (Menge Licht pro verbrauchtem Watt). Die Bandbreite reicht von 34 bis zu 94 Lumen pro Watt (lm/W). Zum Vergleich: Eine Sparlampe hat eine Effizienz von rund 60 lm/W, die Glühlampe eine solche von 12 lm/W. Grosse Unterschiede stellten die Tester auch bei Lichttemperatur und Farbwiedergabequalität fest.


Testsieger ist die Master LED bulb 806 von Philips mit 12 Watt. Sie kostet Fr. 61.50. Ebenfalls «sehr gut» sind die Produkte von Ledon (10 W, Fr. 69.90), Osram (12 W, Fr. 55.–, ab Februar im Handel) und Philips ( 7 W, Fr. 35.90).


Die Gesamturteil «ungenügend» erhalten:
• Die 12-W-Lampe von Online-Anbieter LED-Fox. Ihre Farbwiedergabe ist die schlechteste im Test. Sie verspricht, eine 100-W-Glühlampe zu ersetzen – leistet aber nur so viel wie ein 60-W-Birne. LED-Fox schreibt, sie hätten die LED bereits aus dem Sortiment genommen. Farbe und Deklaration seien unbefriedigend.

• Die LED-Birne 7 W von Paulmann, gekauft bei Jumbo. Sie erreicht die schlechteste Effizienz der getesteten Lampen und gibt viel weniger Licht ab als deklariert. Jumbo will selber mehrere Lampen aus verschiedenen Chargen überprüfen und das Produkt allenfalls aus dem Sortiment nehmen.

  1. Die 5,5-W-LED von Evenlight – gekauft im Online-Shop des VCS. Das kälteste Licht im Test. Und: Diese LED ersetzt nur eine 30-W-Glühlampe, statt wie versprochen eine 60-Watt-Birne. "Die möglicherweise falsche Produkte-Deklaration veranlasst uns, die Evenlight-Lampen bis auf weiteres aus dem Sortiment zu nehmen," schreibt die VCS-boutique. Unzufriedenen Kunden würde eine kulante Lösung angeboten.


>> Kassensturz-Chat zum Thema: LED oder Sparlampen statt Glühlampen